Stilrichtungsoffenes Budotreffen in Holzminden
Nachdem wir Wilhelmshaven
verlassen und den Stau bei Hannover hinter uns gelassen hatten, durften wir
noch kurvenreiche Landstraßen fahren, um dann fast geschafft in Holzminden
anzukommen.
Nun ging's los. Das Budo-Wochenende vom 16.-18.09.2005 versprach so
einiges. Wir waren gespannt, ob die Ausschreibung hält, was sie verspricht.
Heinrich Reimer, 6. Dan Wado Ryu, 5. Dan AKS, war für das Begrüßungstraining
zuständig. Da noch nicht alle angereist waren, wir sind durch den Stau
natürlich auch zu spät gewesen, hatten die bereits aktiven Sportler ausreichend Platz
für ihr Training. Das Zuschauen war dann erwartungsgemäß auch nicht so
anstrengend, dafür aber kommunikativ.
Am Samstag, die “Harten” schliefen in der Halle, wir zum Teil nicht, standen
wir vor dem Aushang mit einem vielfältigen Trainingsangebot und hatten die Qual
der Wahl. Da wurden zeitgleich bis zu vier Trainingseinheiten parallel
angeboten. Die Neigungen waren auch bei uns unterschiedlich. Das war gut so! Die Teilnehmer verteilten sich , mittlerweile war es auch voller geworden, somit in den
vier Hallen.
Dr. Thomas Groh, 2. Dan Aikido, 1. Dan AKS, brachte den
Teilnehmern die Kampfkunst Aikido näher. Wobei Heinrich Reimer, Kumite- und
Kihoneinheiten vermittelte. Auch Kobudo, konkret Bo und Tonfa, wurde als Kihon
und Kata bei Fred Reinecke, 8. Dan AKS, und
Tom Twining, 7. Dan Chi Do Kwan – Urform
des AKS-Karate -, geübt. Selbstverteidigungstraining und eine AKS-Kata-Einheit
von Andreas Modl, 6. Dan AKS, 5. Dan Wado Ryu, standen ebenfalls auf dem
Programm. Besonders voll wurde es dann, welch Wunder, bei der Einheit von
Ernest Lieb, 10. Dan AKS, der von “Sgt. Peper”, 5. Dan, unterstützt wurde.
Selbstverteidigung a la Straßenkampf vom Feinsten und das, obgleich Ernest
erkrankt war aber dennoch mindestens eine Einheit unterrichten wollte.
Wo wir schon bei den Krankheiten sind, die Einheit mit Dieter Mansky, 6. Dan
Shotokan, fiel leider aus, da auch er aus Krankheitsgründen absagen musste.
Bei den Dan-Aspiranten zog sich die Krankheitswelle fort, so dass “lediglich”
drei Karateka die AKS-Prüfung absolvierten. Dr. Thomas Groh, einer der
Prüfungsteilnehmer, hatte bereits den 1. Dan AKS anerkannt. Er legte dennoch
eine technische Prüfung ab. Ein besonderes Erlebnis war es auch, die
Selbstverteidigungstechniken in feinster Aikidoart zu erleben und das auf dem
Holzfußboden der Sporthalle. Mit der erfolgreichen Ablegung der Prüfung endete
dann auch der offizielle Teil am Samstag.
Sonntag vor dem Aushang wieder die quälende Frage: welche Einheit mitmachen.
Nach der Entscheidung, die jeder für sich selbst zu klären hatte, ging es dann
auch los. Die Abschlusseinheit wurde im großen Rahmen gegeben unter der Leitung
von Heinrich Reimer, Fred Reinecke und Tom Twining. Ernest Lieb konnte leider
aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr am aktiven Training teilnehmen.
Um 14.15 Uhr wurde es dann für die Prüflinge zu den Kyugraden noch mal ernst.
Neben einer Prüfung in Wado Ryu fanden noch Prüfungen im AKS statt. Allen
Prüflingen konnte gratuliert werden.
Einen Personenkreis möchte ich noch lobend erwähnen: Die vielen Helfer,
insbesondere diejenigen, die für das leibliche Wohl der Teilnehmer zuständig
waren, haben ihren Job hervorragend erledigt. Dafür herzlichen Dank!
Fazit:
Budo-Wochenende war die richtige Bezeichnung. Hier kamen nicht nur die Karateka
aus dem AKS auf ihre Kosten, sondern alle, die bereit waren über den Tellerrand
der eigenen Stilrichtung hinweg zu schauen. Nicht nur die Dan-Träger wurden
inhaltlich bedient, auch auf die vielen anwesenden Schülergrade wurde Rücksicht
genommen. Bleibt dem Veranstalter Honbu Dojo Holzminden Andreas Modl nur zu
wünschen, dass im nächsten Jahr viel mehr Teilnehmer das Budo-Wochenende
nutzen. Ansonsten werden wohl höhere Teilnehmerkosten erhoben werden müssen
oder das Angebot an Spitzentrainern, insbesondere denen aus Übersee, wird
reduziert. Beides wäre schade.
Wilhelmshaven wird im nächsten Jahr wieder vertreten sein.
Holger Janßen
Auf dem Foto ist u.a. Ernest Lieb, Stilgründer und 10. Dan AKS, als 3 von
rechts, stehend zu sehen.
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