American Karate System Wilhelmshaven
AKS Karate - Wilhelmshaven
Wilhelmshavener Sportverein

Ist Karate gesund?


Karate und Gesundheit



Karate ist ungewöhnlich vielseitig und aufgrund seiner Ausgeglichenheit ein idealer Sport zur Förderung der Gesundheit und zur Steigerung des Wohlbefindens.


In Bezug auf die gesundheitlichen Aspekte finden wir im Training zum einen die bekannten gesundheitsfördernden Elemente der Gymnastik, verbunden mit einem Kreislauftraining, zum anderen die gerade für den Karatesport spezifischen Trainingseffekte auf Körper und Geist. Diese Effekte sind altersunabhängig, und jede Altersgruppe kann von dem Trainingsprofitieren, wenn die Belastung dem Alter und dem jeweiligen Trainingszustand angepasst ist.

Der menschliche Körper ist für die Bewegung gemacht, und Bewegungsmangel ist in der heutigen Zeit die Hauptursache für Schmerzen im Bereich des Bewegungsapparates und für Störungen im Stoffwechsel. Durch regelmäßiges Karatetraining wird die Konstitution nachhaltig verbessert und - was nicht unterschätzt werden darf - ein sich einstellendes Langzeitwohlgefühl.

Durch die Vielseitigkeit des Trainings sind langfristig die Auswirkungen auf die Gesundheit ebenfalls vielfältig. Dadurch, dass sowohl im aeroben (Sauerstoffüberschuss), als auch im anaeroben (Sauerstoffmangel) Bereich trainiert wird, kommen die positiven Auswirkungen des aerobischen Trainings, bei dem der gesamte Organismus mit Sauerstoff geradezu überflutet wird, voll zum Tragen. Aerobes Training stärkt nicht nur das Herz, sondern baut ebenfalls Stresshormone ab und die vitale Lungenfunktion wird erhöht.

Im Einzelnen können nachfolgende Effekte durch das regelmäßige Training festgestellt werden:

  • Stoffwechselanregung
  • Durchblutungssteigerung
  • Verbesserung der Körperhaltung
  • Besserer Umgang mit Stress
  • Abbau der Alltagsstresshormone
  • Stärkung des Immunsystems
  • Besserer Schlaf
  • Stärkung des Selbstwertgefühls
  • Steigerung des Wohlbefindens und der Lebensfreude

Durch die gymnastischen Elemente kommt es besonders im Bereich der Gelenke, der Muskeln und Sehnen zu einer verbesserten Beweglichkeit und zu einer verbesserten Dehntoleranz. Dieses ist ganz besonders wichtig als Vorbereitung für das eigentliche Karatetraining, da hier dynamische, explosivartige Bewegungen durch-geführt werden. Da die Mehrzahl der Menschen in unserer heutigen Gesellschaft sitzende Tätigkeiten ausübt, kommt es im Allgemeinen zu Verkürzungen der Beugemuskulatur mit den daraus entstehenden Fehlhaltungen. Rundrücken, vorfallende Schultern, vorgeschobener Kopf (Geierhalshaltung), nach vorn gebeugter Oberkörper und angewinkelte Kniegelenke sind die typischen Haltungsschäden eines ungesunden Lebensstils. Langfristig resultieren aus diesen Fehlhaltungen degenerative Gelenkveränderungen, die dem Betreffenden starke Beschwerden bereiten.

Karate sorgt für einen ausbalancierten Bewegungsapparat durch Bewegungsmuster, die der Physiologie und der Biomechanik der Muskeln und der Gelenke entsprechen. Dadurch werden Gelenkknorpelschäden vermieden, und bereits angegriffener Knorpel bekommt die Gelegenheit, sich zur regenerieren.

Nachfolgende Beschwerden profitieren mittel- und langfristig vom Karatetraining:

  • Alle nicht unfallbedingten Beschwerden des Bewegungsapparates (Rücken-, Hüft-, Knie-, Schulter-, Ellenbogen-, Fußgelenksschmerzen)
  • Migränekopfschmerzen
  • Chronische Rückenschmerzen (Ischias)
  • Geschwächte Immunität (häufige Infekte)

Bei regelmäßigem Karatetraining fühlt man bereits nach ca. 12 Wochen ein Ergebnis. Die körperliche Fitness hat zugenommen, Beschwerden seitens des Bewegungsapparats haben sich gebessert, die Beweglichkeit hat zugenommen, und durch das Karate selbst ist es zu einer Steigerung der Bewegungs- und Reaktionsschnelligkeit gekommen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Förderung der Koordination, also das Zu-sammenwirken von Zentralnervensystem und Muskulatur. Bereits Schulkinder zeigen hier eklatante Defizite, da der Schulsport generell zu kurz kommt, und entsprechende Übungen oftmals nicht angeboten bzw. aus Desinteresse der Schüler nicht wahr genommen werden. Viele unserer Jugendlichen sind heute nicht mehr in der Lage, einen Ball zu fangen.

Koordination bedeutet, mehrere Bewegungen gleichzeitig auszuführen. Koordination hat auch mit Bewegungspräzision und Körpergefühl zu tun. Im übertragenen Sinn bedeutet Koordination ebenfalls, sich in der Welt zurechtzufinden und intelligent auf das Umfeld zu reagieren.

Doch Karate als Kampfkunst nicht vollständig, wenn nicht auch der Geist von dem Training profitieren würde. Die Praxis des Karate ist zugleich körperlicher und geistiger Prozess. Aus der Neurobiochemie wissen wir, dass es sich dabei um interaktive Prozesse handelt, d. h., die Verbesserung der Körperfunktion führt auch zu einer positiven Veränderung auf der geistigemotionalen Ebene, und diese beeinflusst wiederum positiv die Körperfunktionen.

Das Ergebnis dieser Interaktionen ist eine starke Persönlichkeitsentwicklung des Übenden, der in zunehmender Harmonie mit sich selbst und mit seiner Umwelt, mit einem gesunden Selbstwertgefühl sich den täglichen Anforderungen unserer Gesellschaft in jeder Weise besser stellen kann. Karate führt neben der körperlichen Fitness zu einer Stabilisierung und Verbesserung der mentalen Leistung. Es gibt keine medizinische Therapie, keine Medikamente und keine Wunderdrogen, die diese Effekte bewirken können.

Aber es gibt sie nicht umsonst!

Die Grundvoraussetzung ist natürlich die geistige Disziplin, sich körperlich dem Trainingsprogramm zu stellen mit der Einstellung, seine altersentsprechende Leistungsmöglichkeit auszuschöpfen.

Was sollte beachtet werden? Aufgrund der möglichen hohen Belastungsintensitäten ist Karate für Herzpatienten nicht geeignet. Für Asthmapatienten ist das Training durchaus geeignet, da die Belastung intervallartig ist. Ab dem 35. Lebensjahr sollte auf jeden Fall eine ärztliche Vorstellung erfolgen, bevor mit dem Training begonnen wird.

Dr. Klaus Philipp Arzt und Sportmediziner


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