AKS technisch gesehen
Technisch gesehen
beruht das American Karate System
auf sechs Grundregeln
Fließend Atmen - Nagasu
Vorbeigleiten lassen - Inasu
„Umschlingen" - Noru
Veränderung der Stellung (Position) -
Ten i
Gewichtsverlagerung des Körpers - Ten
Tai
Anwendung der Technik - Tengi
Man
ist ständig bemüht, den Schwerpunkt zu kontrollieren und legt sehr viel Wert
auf die Zentrumsarbeit. Wie bereits erwähnt, wird eine sehr starke Betonung auf
das Ausweichen gelegt, dieses Ausweichen wird fast immer von einem präzisen
Schlag (Atemi) auf einen vitalen Punkt begleitet und endet sehr häufig mit
einem Wurf. AKS besteht aus Kihon, Kata (es gibt sechs Schüler-
,sechs Meister- und eine Fallschulkata, ferner noch mehrere Waffenkata
die aber nicht in der Prüfungsordnung vorgeschrieben sind), traditionellen
Kumiteformen, Fallschule, Wurftechniken, Hebeltechniken, Bodenkampf,
traditionellen Waffenformen, Wettkampfkarate (nach DKV) und natürlich der Selbstverteidigung,
die einen extrem großen Teil des Systems bestimmt.
Kihon,
die Grundtechniken sind von der Standhöhe bis zu den Ausführungen der einzelnen
Techniken dem Wado Ryu sehr ähnlich. (aus diesem Grund wurden auch die
technischen Ausdrücke die ursprünglich englisch waren, in das "Wado Ryu
Japanisch" übersetzt). Allerdings werden wesentlich mehr Techniken als im
Wado (besonders Fußtechniken) im Prüfungsprogramm überprüft.
Kata, die Schülerkatas könnte man als eine Zwischenform von
Heian und Pinan Kata einordnen. Richtung und Ausführung kommen dieser
Beschreibung am nächsten. Die Meisterkatas sind eigentlich mit keiner anderen
Richtung auch nur anähernd vergleichbar. Hier handelt es sich um vollkommen
andere Formen die man hier auch nicht näher beschreiben könnte. Eine
Besonderheit ist allerdings ausgesprochen erwähnenswert. Im AKS gibt es für
alle Techniken und auch Ausführungen der Kata eine sogenannte
"Altersform". D.h. wenn eine Person aus Alters-oder gesundheitlichen
Gründen z.B. Jodanfußtechniken oder Sprünge nicht mehr ausführen kann, kann sie
die durch Gedantritte oder sogenannte Ersatztechniken austauschen. Diese
"Altersform" wird innerhalb des Stils offiziell voll anerkannt.
Unseren Wissens nach sind wir die einzige bekannte Stilrichtung, die eine
solche Möglichkeit in diesem Ausmaß anbietet.
Waffenkata, es gibt verschiedene Formen, da wären Bo Shodan bis
Sandan, Saif, Tonfa, Kama, Katana. Die drei Bo formen sind reine AKS
Entwicklungen, bei den anderen Waffengattungen herrscht relative Freiheit. Es
geht soweit, das ein Prüfling auch selbstentwickelte Waffenformen in seine
Prüfung einbringen kann.
Fallschulkata, beinhaltet alle Fallmöglichkeiten in Kataform
Traditionelle Kumiteformen, vergleichbar mit dem Shotokan Gohon Kumite
oder dem Wado Ohyo- oder Kihon Kumite. Der wichtigste Aspekt dieser Übungen ist
nicht der Inhalt (den der Prüfling selbst bestimmen kann) sondern das Zanshin,
die Zeremonie, die absolute Konzentration auf das Gegenüber. Der Prüfling darf
selbstverständlich auch bestehende Formen wie z.B. Wado Ryu Kihon Kumite
demonstrieren, diese Formen sind ausgesprochen interessant und werden auch gern
als Prüfungsinhalt von den Prüflingen demonstriert.
Hebeltechniken, kommen eher dem Aikido- oder Aikijitsu nahe als dem Ju
Jutzu. Es gibt auch etliche Formen die man mit den Techniken der Wrestler oder
Ringer vergleichen könnte.
Wurftechniken, man unterscheidet im AKS eigentlich nur zwei Arten von
Würfen. Die sogenannten Halb- und Vollwürfe. Halbwürfe sind alle Würfe auch
Feger bei denen ein Fuß des Gegenübers den Boden nicht verlässt. Bei Vollwürfen
hingegen verliert das Gegenüber komplett den Kontakt zum Boden. Viele
Wurftechniken ähneln dem Aikido und Ringen.
Bodenkampf, die Regeln im Bodenkampf sind relativ einfach, es muss
immer ein Knie am Boden bleiben. Ansonsten ist der Geschicklichkeit des Kämpfers
keine Grenze gesetzt, ausser selbstverständlich der, das dem Gegenüber kein
Schaden zugefügt werden darf.
Wettkampf, bedarf keiner weiteren Beschreibung es gelten die DKV
Regeln. Wenn AKS Karatekas unter sich einen Wettkampf austragen kann es allerdings
vorkommen, das die "alten" Regeln zur Geltung kommen. D.h. die
Kämpfer beginnen in der Langdistanz und Kämpfen ohne unterbrochen zu werden bis
in die Bodendistanz. Erst wenn einer der beiden Wettkämpfer am Boden festgelegt
wurde und verteidigungsunfähig ist (ähnlich dem Judo oder Ringen) wird der
Kampf abgebrochen und der Sieger steht fest. Es gibt auch keine zweite Runde,
denn die würde es im Leben auch nicht geben. Selbstverständlich kann der Kampf
auch in einer der anderen Distanzen entschieden werden, wenn eine entsprechend
klare Technik angebracht wurde (was allerdings relativ selten vorkommt).
Tai Sabaki, die Kunst des Ausweichens, darauf wird extrem viel Wert
gelegt. Macht auch Sinn wenn bedenkt aus was wir uns entwickelt haben. Entgegen
der allgemeinen Auffassung das Soldaten zu Heldentaten trainiert werden, muss
man sagen das es keinen Sinn macht sich in einer wirklich ernsten
Auseinandersetzung unnötig in Gefahr zu bringen. Das macht das Ausweichen zu
einem wichtigen Bestandteil der Selbstverteidigung, wenn man sich in einer
unsauberen Umgebung z.B. an einem Messer verletzt mag es ja sein das man den
Angreifer zwar besiegt hat, aber dadurch das man sich mit seiner eigenen Abwehr
an dem Messer des Gegners geschnitten hat, wird einen die Blutvergiftung
letzten Endes besiegen. Die Frage ist nun, hat man den Kampf wirklich gewonnen?
Die Antwort ist nein, denn man ist tot. Nach diesem Motto "das sollte
einem besser nicht passieren", wurde der Teil des Ausweichens Teil sehr
stark gewichtet. Die US Streitkräfte wollten einfach verhindern das ihre
Soldaten unötig aus der Truppe "ausscheiden". Die gleiche Auffassung
wurde im übrigen auch von den japanischen Samurai vertreten.
Selbstverteidigung, die Königsdisziplin. Hier gibt es im Grunde
keine Regeln, denn ein ernster Angriff kennt auch keine Regeln. Die Ausbildung
umfasst ein sehr weites Spektrum und kann hier eigentlich nicht beschrieben
werden. Gesagt sei, das ein sehr grosser Anteil der Prüfung aus diesm Gebiet
besteht. Die SV setzt sich im Grunde aus dem kompletten System zusammen. Hinzu
kommen noch sogenannte ungewöhnliche Waffen. Ganz nach dem Motto "Der
Zweck heiligt die Mittel" oder "alles kann man gebrauchen" sind
der eigenen Phantasie keine Grenzen gestzt. Im Prüfungsprogramm ist dies eine
Aufgabe und wir haben wirklich schon die ausgefallendsten Verteidigungen
gesehn. Mit Jacke, Gürtel, Handy, Zippofeuerzeug, Handtaschen, Bierdeckel,
Spielkarten, Schuhe und und und....
Wir glauben nicht von uns, das wir all diese Techniken gepachtet haben,
unsere Prinzipien und Ursprünge sind in vielen verschiedenen Kampfkünsten zu
finden (siehe Wado Ryu, Aikido, Aikijitsu, die streckenweise identische
Ansichten vertreten). Aus diesem Grund hat unsere Gruppe auch keinerlei
Berührungsängste zu anderen Systemen, im Gegenteil, unsere Prüfungsordnung
schreibt vor, das der Schüler sich Katas aus anderen Systemen aneignen muss, um
sie auf seiner Prüfung zu demonstrieren. So sind die AKS-Karatekas gezwungen
sich mit anderen Stilen wirklich ernsthaft zu beschäftigen und von ihnen zu
lernen. Damit soll verhindert werden das wir unsere Wurzeln verlieren.
Kampfkunst bedeutet Entwicklung, Entwicklung bedeutet sich seiner Ursprünge
immer bewusst zu sein.
Wenn es im Karate so etwas wie Verwandschaft gibt, könnten wir
sagen, das wir ziemlich eng verwandt mit Aikido und Wado Ryu sind. Letzlich
findet man in unserem System viele verschiedene Kampfkunstkomponenten, die zu
einem ganzen verschmelzen, das in unserem Fall den Namen AKS hat. Man darf
selbstverständlich nicht vergessen wo AKS ursprünglich herkommt. Es wurde als
militärische Nahkampfstrategie entwickelt und in seinen ersten Jahren des
Bestehens auch ausschließlich dafür eingesetzt. Aus diesem Grund ist auch der
Anteil der Selbstverteidigung in unserem System so hoch gewichtet. Im Laufe der
Jahrzehnte reifte es zu einem kompletten Karatesystem heran. Seit längerer Zeit
liegt nun dieser kriegerische Teil unserer Geschichte hinter uns, mittlerweile
haben wir uns der Kampfkunst als solches verschrieben.
Wir behaupten nicht von uns, das wir das Rad neu erfunden hätten,
im Gegenteil. Vermutlich sind wir die einzige Stilrichtung die zugibt jede
Menge von anderen übernommen zu haben. Das haben ausnahmslos alle anderen
Stilrichtungen auch getan, allerdings würden die japanischen Großmeister das
nie eingestehen. Wir fragen uns bereits seit 45 Jahren warum eigentlich nicht?
Unserer Auffassung nach würden wir es als Ehre empfinden, wenn ein anderer Stil
Teile unseres Systems übernimmt, allerdings sollte er es dann auch zugeben
können.
Man könnte also die technische Entwicklung vom American Karate
System am Ende auf den Punkt bringen, in dem man es mit einem Zitat aus dem
beliebten Sience Fiction Abenteuer Enterprise sagt:
Wir sind wie Borg, wir assimilieren. Alles gute wird genutzt, das
weniger gute bleibt liegen. Die Entscheidung darüber was für uns nützlich sein
könnte oder nicht, liegt beim so genannten Board of Directors, über das man in
einem anderen Teil dieser Seite etwas mehr erfahren kann. AKS hat inzwischen einen
ganz eigenen Charakter entwickelt, der eine starke Faszination auf
Kampfkunstinteressierte ausübt. Darüber freuen wir uns sehr, denn es bereichert
uns am Ende und hilft uns bei unserer weiteren Entwicklung.
Abgesehen von den technischen Dingen könnte man uns wie folgt
beschreiben.
Wir sind sehr an Zusammenarbeit interessiert. Wir begegnen anderen
vollkommen vorurteilsfrei und wünschen uns, das man auch uns so begegnet. Die
AKS Karatekas ob nun in Deutschland oder Amerika oder wo auch immer, sehen sich
im Grunde als eine Familie an. Die Kontakte, auch über die grossen
Entfernungen, sind eng und es herrscht ein ständiger Informationsaustausch. Uns
in Deutschland geht es ausschließlich um Karate und Kampfkunst, sportpolitische
Intrigen und gegenseitige Repressalien sind uns fremd und finden bei uns auch
keinerlei Verständnis. Alle die hingegen an Kampfkunst interessiert sind,
sind uns ob als Mitglieder oder Gäste herzlich willkommen.
Selbstverständlich
kann diese Beschreibung nur oberflächlich sein, aber sie vermittelt doch
einiges der Vielseitigkeit unseres Systems. Obwohl wir mir offiziell knapp
vierzig Jahren eine relativ junge Richtung sind, sind wir sehr traditionell. Es
geht uns um das Wesentliche, die Kampfkunst als solches. Die älteren unter uns
haben Zeiten erlebt in denen es wirklich um ihr Leben ging. Sie versuchten uns,
den jüngeren Ihre Ängste mitzuteilen und sorgten dafür das wir aus ihren
Fehlern lernen konnten. Das wichtigste Ergebnis was am Ende für uns dabei
herausgekommen ist.....Der beste Kampf ist der, der niemals stattfindet, denn
irgend etwas verliert man dabei immer. Wir sind unseren Großmeistern für diese
Erkenntnis (die bei ihnen nicht theoretisch war) sehr dankbar. Wir werden immer
versuchen es zu beherzigen. Quelle: http://www.aks-germany.de
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